Freitag, 12. April 2019

Rundreise China/Japan - Frankfurt-Dubai-Peking und schon bist Du an der großen Mauer

R&G
Fernflüge sind immer anstrengend, erst recht in der Holzklasse. Was man für eine ruhige Viertelstunde als angenehm empfindet, wird über viele Stunden hinweg zur Qual - das Sitzen auf der Stelle, und daran ändert die geringfügig größere Beinfreiheit bei Emirates auch nichts. Nebenbei gesagt ist der Bordservice bei Emirates zumindest in der Economy Class auch nur durchschnittlich. Aber natürlich kann hier kaum mehr erwartet werden für den Preis. Doch dass man zumindest auf dem ersten Flug nach Dubai nicht zusammen sitzen konnte, war ärgerlich. Auf dem zweiten Flug nach Peking ging das dann. Auch der Aufenthalt in Dubai war erträglich, obwohl ein ständiger Kampf mit der Müdigkeit stattfand.



Mit allen Zeiten für Check-in, Boarding, Aufenthalt in Dubai und Einreiseformalitäten in Peking dürften auf dem Hinflug weit über 20 Stunden zusammengekommen sein und es wird auf dem Rückflug von Tokio noch mehr werden.

Doch nun sind wir durch den grünen Korridor hindurch in der Ankunftshalle angelangt. Unter Hunderten von hochgehaltenen Namens- und Firmenschildern entdecken wir schließlich das Schild unseres Reiseveranstalters "Berge und Meer" und offensichtlich sind wir unter den ersten der Gruppe und werden von unserem Pekinger Reiseführer in Empfang genommen.
Herr Li, der stolz darauf hinweist, dass es in China mehr als 100 Millionen Menschen mit diesem Nachnamen gibt und somit mehr, als Deutschland Einwohner hat, hakt mit jedem neuen Gruppenteilnehmer gewissenhaft seine Liste ab und geleitet uns, nachdem die Gruppe vollzählig ist, zum Bus.

Nun geht es quer durch die 24-Millionen-Metropole zum Hotel, was im Berufsverkehr fast zwei Stunden dauert. Dabei war durchaus stets Bewegung auf den Straßen, wenn auch zähflüssig. Peking ist zwar durchaus geprägt von moderner repräsentativer Architektur, Wolkenkratzern und Prachtbauten. Doch man sieht nach wie vor, ähnlich wie in Moskau, die Bauten der kommunistischen Ära. Und etwas anderes fällt sofort auf: Scheinbar jeder zweite PKW trägt das VW-Logo.

Schließlich kommen wir im Hotel an und werden in der Lobby von Herrn Li, der unsere Pässe einsammelt, schon mal für den morgigen Tag instruiert. Die meldeamtliche Registrierung in China ist obligatorisch. Da ist man seinen Pass schon mal bis zum Abreisetag los. Aber das Hotel gibt keinen Anlass zur Klage und wir bleiben bis auf einen kleinen Spaziergang um den Block dann auch in unserem Zimmer. Beim Anmelden im WLAN merken wir sogleich, dass es ein Segen war, bereits in Deutschland einen VPN-Zugang zu unserer heimischen Fritzbox einzurichten. Denn der gewöhnliche Internetzugang in China in geprägt von diversen Sperren von Diensten und Portalen, die wir sonst ganz selbstverständlich nutzen. Dazu gehört zum Beispiel Whatapp, Google, Facebook und viele mehr. Ein funktionierender VPN-Tunnel hingegen gestattet all diese Dienste auf dem Umweg über unseren heimischen Router.

Das Hotel Mercure Wanshang Beijing, in dem wir zwei Nächte bleiben werden, befindet sich in einer Art Satelliten-City von Peking. Es ist zwar ein Außenbezirk, aber er hat im Kern ein Ensemble aus Geschäfts- und Hotelgebäuden, die eine Gruppe von Hochhäusern bilden.


Das Hotel ist guter internationaler Standard und hat ein hervorragendes Frühstücksbuffet. Die angenehme Besonderheit dabei ist, dass es eine Auswahl zwischen landestypischen und westlichen Speisen gibt, man also wahlweise Rührei mit Speck, Brot und Aufschnitt oder ein sauer-scharfes Suppen- oder Nudelgericht haben kann.

Die gewisse Trägheit, die sich nach einem guten Frühstück einstellen kann, wird während einer mehr als einstündigen Busfahrt "ausgesessen" und so sind wir trotz gelegentlichen Stop&Go im Pekinger Stadtverkehr bald an der Großen Chinesischen Mauer.

Natürlich erzählt uns Herr Li eine Menge über die große chinesische Mauer - bereits im Bus gibt es jede Menge Fakten und Anekdoten. So erfahren wir, dass der Abschnitt des insgesamt mehrere tausend Kilometer langen Bauwerkes, welchen wir besuchen werden, einer der jüngsten ist. Er wurde in der Zeit der Ming-Dynastie errichtet, also beginnend im 14. Jahrhundert.

Die Mauerabschnitt bei Badaling ist aufgrund seiner Nähe zu Peking der meistbesuchte und ist daher auch aufwendig restauriert. Er durchzieht auf bizarre Weise den Gebirgszug Jundu Shan.

Dort, wo wir dem Bus entsteigen, befindet sich ein großes Torhaus mit einem Kastell darauf. Hier führte eine Handelsstraße aus dem chinesischen Reich nach Norden. Auch hier erzählt Herr Li noch etwas dazu und gibt uns dann eine längere Weile Freizeit, damit wir selbständig auf der Mauer wandeln können, soweit wir wollen und im Zeitrahmen schaffen.

Das machen wir dann auch und sind beeindruckt von der gigantischen Leistung der Baumeister und natürlich auch der Bauarbeiter.

Da es sich um den meistbesuchten Mauerabschnitt handelt und zudem Wochenende ist nimmt die Besucherzahl stetig zu. Irgendwann bewegen wir uns inmitten einer regelrechten Völkerwanderung auf dem Mauerweg entlang.

Aber es ist am Ende eine durchaus anstrengende Wanderung geworden. Es mag sich oben auf dem Mauerfirst auf den ersten Blick um eine komfortable breite Steinstraße handeln, aber das täuscht. Da die Mauer dem Kamm der Bergkette folgt, sind die Anstiege teilweise extrem steil.

Da bewahren einen auch die Treppenstufen nicht davor, außer Atem zu kommen.

Wir bewundern die eine oder andere Gruppe betagter chinesischer Senioren, die zügig und ausdauernd auf dem Mauaerweg nach oben wandern.


 Wir sind vom Kastell aus in Richtung Westen aufgestiegen und sehen nun, dass auf der östlichen Seite wesentlich weniger Menschen unterwegs sind. Wir kehren also um, damit wir in der verbleibenden Zeit auch noch ein Stück in diese Richtung gehen können.

Tatsächlich ist hier viel weniger los und nebenbei besichtigen wir auch das Torhaus über der ehemaligen Handelsstraße. 
Zur vereinbarten Zeit trudeln alle wieder am Bus ein, welcher am Parkplatz gewartet hat.

Auch ein kleiner Abstecher zur öffentlichen Toilette in der Nähe ist noch drin, dann fahren wir zurück in Richtung Peking, aber nur ein Stück, dann gibt es Mittagessen in einem riesigen Restaurant-Komplex, in dem auch einen Werkstatt für Kunsthandwerk gibt.

Wie zufällig führt der Weg in den Gastraum dort hindurch und ergibt die Möglichkeit und mit Souvenirs zu umwerben.

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