Mittwoch, 20. September 2017

Von Edmonton durch den Nordwesten - Nahanni, Virginia und der Little Doctor

R&G

Uns erwartet heute ein straffes Programm. Es soll eines der Highlights der Reise werden und wir sind dafür bereit. Es ist aber dennoch ein gelassener Auftakt in den Tag, denn wir sind frühzeitig wach, frühstücken entspannt und suchen in Ruhe unsere sieben Sachen für den Ausflug zusammen.

Bis zum Office von Simpson Air sind es ja nur ein paar Schritte und wir betreten die Baracke absolut pünktlich. Nun ist aber Kanada nicht Deutschland und wir werden erstmal nach einer Begrüßung durch eine deutsche Angestellte auf einer durchgesessenen Couch platziert.

Auch einige andere Angestellte sind in dem Büro mit Baubudencharme irgendwomit beschäftigt und alle holen sich erstmal reihum einen großen Pott Kaffee aus der Pantry.

Über Fort Simpson ist strahlend blauer Himmel und die Sonne ist bereits glutrot über den Horizont gestiegen. Der junge Mann, den ich bereits gestern Abend getroffen und nach dem WLAN gefragt hatte, entpuppt sich als unser Pilot für den heutigen Tag. Er heißt Sergey, ist Australier und wie der Name auch andeutet, ein Abstämmling ukrainischer Auswanderer. Anfangs konnten wir das nicht zuordnen, da sein Name hier "Sörgai" ausgesprochen wird. Sein Großvater ist einst aus der Ukraine nach Australien gekommen und nun ist er im Begriff, wiederum nach Kanada einzuwandern. Und er ist mit der deutschen Auswanderin, die uns im Office begrüßt hat, liiert. Sie heißt Claudia und sie ist genau wie Sergey per Arbeitsvisum in Kanada und arbeitet noch auf ihre Einbürgerung hin.






 Nachdem in aller Gemütlichkeit die Formalitäten erledigt sind, können wir uns auf dem Weg machen. Draußen steht ein klappriger Pickup, in dem ein alter Dene-Indianer auf uns wartet.

Da wir mit einem Wasserflugzeug fliegen, können wir nicht von der angrenzenden Rollbahn starten. Somit ist dieser Pickup unser Transfer zum Ufer des Mackenzie, wo unsere Cesna an einem Ponton fest gemacht ist.

Wie immer bei solchen Flügen gibt es anfangs eine kleine Sicherheitsbelehrung und dann können wir das Flugzeug besteigen.

Wir sind insgesamt zu dritt, Sergey, der Pilot und wir zwei Passagiere, wobei einer von uns auf dem Co-Pilotensitz Platz nimmt und der andere auf der Sitzbank dahinter (mit freiem Blick nach links und rechts).

Zwei Helfer vom Volke der Dene lösen die Seile am Ponton, während Sergey den Motor startet. Dann bringt der Schub des Propellers uns erst langsam, dann immer schneller vom Anleger weg auf den offenen Strom.

Unser Reiseplan ist der folgende: Erst soll es ins Herz des Nahanni Range in den Nahanni National Park Reserve gehen. Dort befindet sich der Virginia Wasserfall, eine Kaskade des Nahanni River, die wir nach der Landung unweit der Fälle erwandern werden. Dann gehts wieder in die Lüfte zum Little Doctor Lake, wo wir an der Nahanni Wilderness Lodge nochmals landen und verweilen werden. Schließlich gehts zurück nach Fort Simpson und der Tag sollte dann so gut wie vorüber sein.



Nachdem sich der winzige Flieger im Fluss gegen den Wind gedreht hat, gibt Sergey vollen Schub und lässt die einmotorige Maschine aufheulen. Mit zunehmender Geschwindigkeit wird das Bollern der Schwimmer härter und hört in dem Augenblick auf, als sich das Flugzeug vom Wasser löst und in die Lüfte steigt.

Wir gewinnen recht schnell an Höhe und sehen unter uns das blaue Band des Mackenzie, welches sich am Horizont nach Norden windet und den eisamen Schotter-Highway gleichen Namens. Er ist in dieser Region die letzte nördliche Fernstraße. Von einigen Eisstraßen im Winter abgesehen, dringt nur der Dempster Highway im Yukon noch weiter in den Norden vor.

Der Nahanni Range Nationalpark ist ein Schutzgebiet, in welches keine einzige Straße hinein führt.
Und auch das gesamte Gebirgsmassiv des Nahanni Range hat nur eine einzige Straße im Westen, die vom Yukon aus in diese Wildnis hineinführt. Diese Straße, die Nahanni Range Road, haben wir 2016 befahren und hier im Blog dokumentiert.

Inzwischen haben wir den ersten Bergriegel des Nahanni Range erreicht und fliegen nun von gediegener Taiga in eine bizarre Bergwelt hinein. Wir fliegen nicht in Wolken, aber die Fernsicht ist nicht von perkter Klarheit. Dennoch ist der Blick nach unten gut.


Sergey gibt uns von Zeit zu Zeit Erklärungen zu den Landmarken und erzählt auch die eine oder andere Geschichte von spektakulären Goldfunden und verschollenen Goldsuchern.

Wegen des Motorenlärms ist die Unterhaltung nur über Kopfhörersets möglich.

Piloten haben einen scharfen Blick und so zeigt er uns das eine übers andre mal interessante Dinge am Boden. Unter anderem sehen wir auch eine Gruppe Mountain Goats, schneeweiße Bergziegen, die an steilen Hängen auf Futtersuche sind.

Schließlich ändert sich die Flugdynamik unseres Buschfliegers. Es geht nicht mehr geradlinig über die Tafelberge sondern in kurvigem Flug dem Canyon eines größeren Flusses folgend.

Das dürfte der Nahanny River sein, was Sergey uns bestätigt. Der Canyon, mal steil und eng, mal weitläufig führt uns flussaufwärts in Richung Nordwest. Dann sehen wir den Viriginia-Wasserfall in der Ferne. Zuerst ist es ein gleißendes Weiß, was in der Ferne im Flusstal leuchtet. Dann erkennt man, dass es ein riesiger schäumender Sturzbach ist, der sich 96 Meter in die Tiefe stürzt, fast doppelt so hoch, wie die Niagara Falls.


Einen Kilometer flussaufwärts des Wasserfalles ist der Fluss aufgestaut und träge. Hier wurde von der Nationalparkverwaltung ein Anleger für Wasserflugzeuge errichtet. Zum Wasserfall führt von hier aus ein Holzplankenweg und es gibt Möglichkeiten, ein Zeltcamp zu errichten.

Dies wird üblicherweise von Kanuexpeditionen genutzt, die unterhalb des Wasserfalls eine mehrtägige und anspruchsvolle Kanutour bis Nahanni Butte machen wollen.

Die Mehrzahl sind aber Tagesbesucher. Diese landen hier mit einem Waterplane und wandern bis zu den Aussichtspunkten am Virginia-Wasserfall - ein Fussmarsch von nicht ganz zwei Kilometern.

Zuerst läuft man am ruhig fließenden verbreiterten Abschnitt des Nahanni River entlang. Bald hört man aber ein noch fernes Rauschen und Dröhnen.

Wenig später erreicht man einen mehrere hundert Meter langen Abschnitt von Stromschnellen, an denen die Fließgeschwindigkeit des Flusses rasant zunimmt.

Sergey nennt es die "Sluice Box". Damit sind die Waschrinnen der Goldsucher gemeint, an welche diese Stromschnellen erinnern, nur in riesig.

Das Ufer wird nun felsiger und zerklüfteter und wir erreichen einen ersten Aussichtspunkt auf einem Felssporn. Hier hat man zwei Lehnstühle aufgestellt, auf denen wir Platz nehmen und uns von Sergey ablichten lassen.

Da noch ein anderes Wasserflugzeug mit Besuchern vor uns eingetroffen ist, schlägt Sergei vor, unser Picknick hier abzuhalten und später zum hinteren Aussichtspunkt zu gehen. Gesagt - getan, allerdings kann man von hier aus den Wasserfall noch gar nicht richtig überblicken.













Man blickt hier von oben auf die Zunge des Wasserfalls und sieht die Wassermassen hinter der Sturzkante aus dem Blickfeld verschwinden.

Als dann die andere Besuchergruppe vom hinteren Ausguck zurückkommt, gehen wir dorthin. Von diesem Punkt aus hat man von einer hohen Wand herab den Blick seitlich auf den Wasserfall. Der Wanderweg ist hier zu Ende. Allerdings zweigte weiter oben ein Weg ab, welcher weiträumig durch den Wald zum Fuß des Wasserfalls führt. Dieser wird von den Kanuwanderern benutzt, um ihre Ausrüstung zum Startpunkt ihres Flussabenteuers hinunter zu tragen.

Luftbild vom Landeanflug
am hinteren Aussichtspunkt, einer Klippe am Canyonrand


Das gigantische Panorama kann man nur mit einem sehr weitwinkligen
Objektiv erfassen. Hier ist es eine 17mm Brennweite und im unteren Foto
gar ein 10mm Fisheye, wobei dann schon die Verzerrungen an den Rändern
deutlich werden.











Auch wenn man nun den besten Blick auf den Wasserfall hat, stellt man doch fest, dass man ihn wegen seiner schieren Größe wohl nur aus größerer Entfernung richtig überblicken kann. Nicht nur dass er fast doppelt so hoch ist, wie die Niagara Fälle, er ist auch über 250 Meter breit.

Gemäß der Formel Fallhöhe mal Durchflussmenge sind zwar die Niagara Fälle der mächstigste Wasserfall Kanadas. Aber wer will schon ernsthaft einen vom Massentourismus vereinnahmten Wasserfall inmitten einer urbanen Landschaft und mit eingebautem Wasserkraftwerk, was den Niagara Fällen seine Natürlichkeit raubt, mit dieser völlig unberührten und in eine wildromantische Gebirgslandschaft eingebetteten Kaskade vergleichen.

Da man nur mit dem Wasserflugzeug diesen Ort erreicht, sind es im Jahr höchstens ein paar hundert Leute, die hierher kommen können, um diese Szenerie zu bestaunen. Die Gefahr von nachhaltiger Verschmutzung, Übernutzung oder Zerstörung ist hier somit nicht vorhanden.

Dies ist nun der Zeitpunkt, unsere Drohne aufsteigen zu lassen. Sergey ist recht interessiert und hat scheinbar kein Problem mit dieser Aktion. Später haben wir uns sagen lassen, dass in kanadischen Nationalpark für Drohnenflüge Genehmigungen erforderlich sind. Zudem kann der Status des Virginia Falls Waterdome als offizieller Flugplatz ebenfalls Einschränkungen mit sich bringen. Ansonsten sind aber die Drohnenregularien in Kanada denen in Deutschland sehr ähnlich.

Hier nun ist das Ergebnis zu sehen und man kann sagen, dass auch hier die schiere Größe des "Point-of-Interest" bei einer erlaubten Steighöhe der Drohne von 100m und stehts Sicht auf das Fluggerät kaum in einer würdigen Gesamtansicht zu erfassen ist. Der gewogene Betrachter möge aber dennoch das nachfolgende Video genießen:



Noch besser kann man die Virginia Falls als Gesamtkunswerk aus dem Flugzeug wahrnehmen, denn hier kann man in gebührendem Abstand die richtige Perspektive finden. Wir wandern also zurück in Richtung Waterdome und sehen aus der Ferne das andere Wasserflugzeug bereits starten.

Am Anleger angekommen, haben wir nochmals etwas Zeit, bis Sergey den Flieger wieder abflugbereit gemacht hat. Wir schauen uns die kleine Campinganlage an. Zur Zeit ist hier niemand und wahrscheinlich wird wegen des Saisonendes in diesem Jahr auch keine Kanuexpedition mehr von hier starten.

Es gibt Plumpsklos und ein Essensdepot mit bärensicheren Stahlkästen. Auch ein Shelder, eine Art Schutzhütte gibt es direkt am Anleger. Hier gibt es auch ein Gästebuch, wo wir uns eintragen.

Ein Elchgeweih liegt an der Hütte und wir blödeln damit herum. Dann ist Sergey soweit und bittet uns, ins Flugzeug zu steigen.
Dann starten wir und es ist diesmal ein sehr weicher Start, denn das Wasser ist spiegelglatt. Während wir an Höhe gewinnen, drehen wir einen weiten Bogen um den Virginia Wasserfall und können ihn so nochmal perfekt aus der Vogelperspektive bewundern und fotografieren (siehe Fotos rechts und unten).

Nach dieser letzten Schleife fliegen wir über Berglandschaften nach Osten. An dieser Stelle sei angemerkt: Es ist nicht unser erster Flug in den Nahanni Nationalpark. Doch damals, 2014 flogen wir vom Virginia Wasserfall eine sehr weite Runde in den Nordwesten des Nahanni Range bis zum Bergbauort Tungsten, welcher über jene einzige Straße vom Yukon her erreichbar ist.

Dafür aber war damals keine Landung am Little Doctor Lake vorgesehen, doch diesmal steht es auf dem Programm.

Der Little Doctor Lake ist ein eigenartiges Phänomen. Der See befindet sich an der östlichsten Kette des Nahanni Range und durchbricht ihn an einem Bergspalt. Er liegt sozusagen auf beiden Seiten der Bergkette und ist durch eine Schlucht zu einem See verbunden.

Den erste Blick auf den See erlangen wir von Westen aus. An beiden Seiten der Bergkette umgibt sumpfige Taiga den See.

Effektvoll fliegt Sergey die kleine Cesna durch den Bergspalt und manövriert dicht an den aufragenden Felsen vorbei. Dann fliegt er in weitem Bogen das östliche Ufer des Sees an.

Hier befindet sich die Nahanny Wilderness Lodge.

Die Lodge gehört dem Besitzer von Simpson Air und ist zur Zeit verlassen. Keine Straße führt hierhin und die Taiga ist undurchdringlich. Zwar wäre es denkbar, über den Abfluss des Little Doctor Lake in den Mackenzie River über 200 km nach Fort Simpson zu kommen, aber sehr praxisnah ist das wohl auch nicht.


So bleibt nur das Wasserflugzeug als praktikables Mittel zur Anreise. Die Lodge kann für Übernachtungen gebucht werden, meistens genutzt von Gruppen, die ein Paar Tage in der Wildnis angeln wollen.

Die Lodge ist unbewohnt, da die Saison zu Ende ist und Sergey hat die Aufgabe, einige Vorkehrungen zu treffen, damit die Hütten winterfest sind - das heißt in erster Linie "bärensicher".

Neben zwei Wohnhütten gibt ein ein Wirtschaftbau und einen Gemeinschaftsbau, wo ein Gruppenraum mit Küche untergebracht ist. Dieses Gebäude (im Foto rechts) ist für Bären am interessantesten, denn mit ihrem feinen Geruchssinn wittern sie hier Essbares. Einer solchen mutmaßlichen Futterquelle geht ein Bär natürlich mit aller Rafinesse auf den Grund und wird einiges Anstellen, um hier hinein zu kommen.

Darum bringt Sergey vor den Fenstern und der Tür Nagelbretter an, damit Bären vom Eindringen abgehalten werden. Wir haben in dieser Zeit Pause, lassen die Drohne nochmals steigen und spazieren am Strand und in der Lodge umher.

Die einzigen Freizeitmöglichkeiten wären hier wohl in der Tat nur Angeln und das Erkunden der Landschaft mit dem Boot. Davon gibt es hier einige. Neben Motorbooten kann man auch einige Kanus finden.

Als Sergey fertig ist, steigen wir wieder ins Flugzeug und starten in die Abendsonne.



Nach einer Platzrunde über dem moorig-braunen Wasser des Little Doctor Lake, drehen wir auf Ost und fliegen die verbleibenden hundert Kilometer bis Fort Simpson über eintönig-herbstliche und von Sümpfen und Tümpeln durchzogene Taiga.

Nach der Landung auf dem Mackenzie und dem Anlegen am Ponton geht's wieder mit dem Pickup zur Basis von Simpson Air. Noch sind wir nicht ganz fertig mit der kleinen Buschpilotengesellschaft, denn zum Abschluss stellen uns Claudia und Sergey noch ein Set an Postern und Ansichtskarten zusammen. Dies gehöre als Zugabe mit zur absolvierten Tour. Nach einem kurzen Plausch gehen wir aber zum Camper und starten zu einem noch unbestimmten Tagesziel irgendwo auf dem Liard Highway.

In erster Linie wollen wir natürlich die Besiedlung hinter uns lassen und ein wildes Plätzchen finden.

Dazu müssen wir wieder mit der Fähre über den Liard River. Auch diese  Fähre wollen wir mit der Drohne filmen, doch das misslingt. Die Drohne weigert sich aufzusteigen, da die Fähre im Bereich der Flugverbotszone des Regionalflughafens von Fort Simpson liegt.

Dafür sehen wir wenig später einen großen Schwarzbären, der am Straßenrand nach Essbarem sucht. Er lässt sich von uns nicht stören und auch nicht von den unzähligen kleinen Fliegen, die ihn umschwirren. Ein Weilchen beobachten wir ihn und dann fahren wir weiter. Schließlich gilt es noch ein Stück zu fahren.

Eine erste Stelle abseits des Highway begutachten wir, verwerfen sie aber und fahren weiter. Bald kommen wir zum Abzeig auf den Liard Highway, dem wir südwärts folgen werden. Von hier an erwarten uns fast 400 Kilometer Schotterstraße bis zur Grenze nach British Columbia.

Die Schilder machen uns klar, was jetzt vor uns liegt: erstmal die Enfernungstafel , welche uns zeigt, dass es nur 2 Orte in 220 und 440 Kilometern Entfernung gibt und etwas später der Hinweis "Next Services 215 km", was bedeutet, die nächsten 215 Kilometer gibt es keine Möglichkeit zu Tanken.


Anfangs ist der Liard Highway noch trocken und dem entsprechend staubig. Der eine oder andere Truck, aus British Columbia kommend, hüllt uns in eine Staubwolke ein, die uns jedesmal für einige Sekunden in den Blindflug versetzt.

Doch bald wird die Strecke nass und schlammig. Geregnet hat es nicht, sodass dies wohl das Werk eines übereifrigen Sprühfahrzeuges ist, denn etwas weniger hätte es auch getan.
Uns begegnen auch wieder Gruppen von Waldbisons, für die der Liard Highway bekannt ist.

Zwei weitere Möglichkeiten zur Übernachtung checken wir. Erst ist es ein Waldweg, der uns eine Durchfahrt zum Liard River verheißt, was sich aber nicht erfüllt. Die zweite Möglichkeit ist der Campground des Blackstone Territorial Park. Er hat noch geöffnet und er hat auch einige Durchschlüpfe zum Ufer des Liard, aber er sagt uns trotzdem nicht zu - er bietet zu wenig freie Sicht auf den Himmel.
Unsere letzte Option ist etwas sehr Spezielles. Noch etwas weiter südlich geht eine Seitenstraße nach Westen und endet direkt am Liard. Im Winter geht hier eine Eisstraße über den Fluss und verbindet die Siedlung Nahanni Butte mit der Außenwelt. In der eisfreien Zeit ist der Ort vollkommen abgeschnitten. Dem entsprechend endet nun die Straße direkt an einer Rampe in den Fluss.

Die Einwohner, die dennoch mal hier rüber müssen, haben ihre Pickups diesseits des Flusses am Straßenrand abgestellt und kommen bei Bedarf mit dem Motorboot bis hierher.


Aber jetzt liegt bleierne Stille über dem Liard und der niedrige Pegel des eigentlich sehr mächtigen Flusses lässt etliche Sandbänke freiliegen.

Die Sonne ist schon seit geraumer Zeit untergegangen und der Himmel erscheint rot wie die vergehende Glut eines erlöschenden Lagerfeuers.

Auf der anderen Seite des Flusses am westlichen Ufer wird die Taiga bereits von nächtlicher Dunkelheit verschlungen. Dahinter ragt ein Berg in den Abendhimmel. Es ist der Nahanni Butte, der Berg, welcher der gleichnamigen Siedlung zu ihrem Namen verhalf.


Heute hatten wir einen echt langen und ereignisreichen Tag. Nach Nordlichterbeobachtung ist uns eigentlich nicht zumute.

 Einzig dem Umstand geschuldet, dass wir erst bei tiefster Dunkelheit bettfertig sind, ist es zu verdanken, dass wir auch heute wieder, wenn auch nur kurz, vor der Nachtruhe die nächtliche Himmelsshow sehen konnten.

Weiterlesen? ...hier geht's weiter (Klick).

Mehr Fotos dieser Reise in den Google+ Alben:

Keine Kommentare: