Der heutige Tag wird wieder ein Fahrtag werden. Dennoch sind zwei Highlights geplant. Leider liegen diese Highlights so, dass - egal wie man fährt - eines immer einen gewissen Umweg bildet. Aber der Plan steht und er enthält eben diese beiden Zwischenziele.
Zuerst aber wach werden und nach der Morgenhygiene im winzigen Wohnmobilbad ein Frühstück genießen. Wie immer wird auch das Navi programmiert und es ist nun Selbigem überlassen, zu entscheiden, welches unserer beiden Zwischenziele zuerst dran kommt. Der Morgen ist wolkenlos und etwas frisch, aber erwartungsgemäß wird sich das in dieser eher trockenen Region bald zu einem heißen Tag entwickeln.
X am Himmel in der Nähe des Lewis & Clark State Parks |
Was sind denn nun die Highlights? Das Erste ist schon bald erreicht. Es ist ein kleiner Provinzpark in einer kleinen Gebirgsformation auf dem Weg in Richtung Butte (Wird Bjut gesprochen). Hier gibt es eine Tropfsteinhöhle.
Forschungsreisende im Auftrag des damaligen Präsidenten Jefferson waren. Aber die Tropfsteinhöhlen, welche nach ihnen benannt sind und welche wir nun im Begriff sind, zu besuchen, haben die beiden Entdecker nie gesehen.
Der Park beginnt gleich nach einem Abzweig von der Hauptstraße mit einem Besucherzentrum. Die Straße, die in die Berge bis hin zur Höhle führt, ist kostenpflichtig für Nicht-Montana-Einwohner, also auch für uns. Der Eintritt in die Höhle kostet extra, ist aber mit einer Führung verbunden - und mit einem ordentlichen Fußmarsch bergauf bis zum Höhleneingang.
Unser Führer heißt Jim und fragt alle Teilnehmer, woher sie kommen. Er stellt fest, dass wir aus Deutschland kommend, die weiteste Anreise hatten und rechnet fortan Längenangaben in Fuß jedes Mal auch in Meter um.

Jim erklärt nicht nur die geologischen Fakten. Er zeigt auch fantasiefordernde Schattenspiele mit seiner Taschenlampe - Tropfsteingebilde, die als Schatten an der Wand "Romeo und Julia", einen sitzenden Buddha oder Santa Claus zeigen. Auch den Fußabdruck Bigfoots zeigt er uns.
Eine besonders schöne Kaverne ist mit bunten Scheinwerfern beleuchtet und wirkt wie eine verwunschene Zauberwelt. Für eine halbe Minute demonstriert er uns auch, was völlige Dunkelheit bedeutet, indem er die Beleuchtung abschaltet.

Nach Inanspruchnahme der Örtlichkeit und dem Genuss einer Eiscreme fahren wir wieder hinunter ins Tal und weiter zum US Highway 90.
Hier nun fahren wir nicht in Richtung Butte, wo unweit davon unser Tagesziel wäre, sondern nach Osten. Dieser Inter-State Highway ist eine autobahnähnliche Fernstraße. Wir folgen ihr circa 35 Kilometer bis Three Forks.
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Zusammenfluss von Madison und Jefferson River |
Wirklich spektakulär ist dieser Ort nicht - einige kleine Flussarme in einer Niederung mit Espenauen - aber dafür geschichtsträchtig. Hier landete die Lewis-und-Clark-Expedition nach einer langen Reise den Missouri aufwärts und von hier aus plante die Expedition die Überquerung der Rockies. Verschiedene Infotafeln zeugen davon und auch hier ist dafür ein kleiner State Park angelegt worden. Es war im Jahre 1805, als die Expedition hier ankam und 1810 entstand hier bereits eine Handelsstation.
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Der Beginn des Missouri |
Spannend zu lesen war es, dass die indianische Dolmetscherin der Expedition Sacajawea - eine Häuptlingstochter der nördlichen Shoshone eine herausragende Rolle bei der Expedition spielte. Nicht nur als Dolmetscherin, sondern auch als Diplomatin hatte die Anfangs gerade mal 16-jährige eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Expedition gespielt. Nicht umsonst ist ihre Persönlichkeit in den USA mannigfaltig gewürdigt - sogar eine Dollarmünze mit ihrem Abbild gibt es seit 2000 und im Film "Nachts im Museum" wird sie - historisch etwas unwahr - von "Teddy Roosevelt" hofiert.
Vom Geburtsort des Missouri ist es nicht weit bis in den Ort Three Forks. Wir suchen ihn auf um zu tanken. An der Kasse der Tankstelle komme ich ins Gespräch und leiste mir den Fauxpas, die Stadt Butte als "Batte" auszusprechen, was im englischen irgendwie so wie "Hintern" klingt. Ich werde umgehend und mit einem Schmunzeln berichtigt: Es heiße "Bjut". Alles klar! Jetzt weiß ich's! - heißt übrigens "Kuppe" oder "Inselberg".
Nach erfolgloser Suche nach einer Dumpstation fahren wir zurück zum Highway 90 und rollen in Richtung Butte. Kurz vor Butte - etwa 70 Kilometer noch - wollen wir etwas abseits am Delmoe Lake unser Nachtlager aufschlagen.


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