Mittwoch, 10. Juni 2015

Einmal Yellowstone und zurück...Great Falls of Missouri

R&G


Campground St.Mary bei Sonnenaufgang
Der nächste Morgen begann so sonnig, wie der vorangegangene Tag endete. Der Weg sollte nun in den Süden Montanas weiterführen. Eine weite Fahrt, zumeist durch Prärien, die je nach Lage trockener, oder grüner waren. Dementsprechend gab es mal Felderwirtschaft und mal spärliche Viehzucht.
Unser nächstes wirkliches Highlight sollte das Schlachtfeld am Little Bighorn sein. Dies ist aber beim besten Willen nicht in einer Tagesetappe zu machen, zumindest nicht zu empfehlen. So planten wir also wie folgt:
Zuerst sollte es nach Südost gehen. Zur Mittagszeit planten wir bei Grand Falls am Missouri einen Stopp einzulegen. Hier gab es mehrere Staustufen zu besichtigen. Dann sollte es zum Tagesende in einen National Forrest gehen, wo es einen Campground an einem See gibt, dem Crystal Lake.
Die Rockies begleiten uns auf den ersten Kilometern

Der St. Mary Campground, von dem aus wir starten, gehört bereits zum Glacier Nationalpark und liegt an dessen östlicher Zufahrt. Dementsprechend begleiten uns auf den ersten Kilometern noch spektakuläre Gebirgspanoramen. Diese bleiben mit der Zeit im Westen zurück und weichen einem hügeligen Grasland. Soweit das Auge sieht - nur Prärie und die Rockies im Westen sind nur noch als blauer ferner Gebirgskamm mit schneebedeckten Gipfeln zu sehen.

Wir fahren durch Indianerland, durch das riesige Reservat der Blackfeet-Indianer. Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir Browning. Dies ist die "Hauptstadt" des Reservates. Allerdings fahren wir ohne Halt hindurch. Es ist eine typische, nicht besonders attraktiv wirkende Siedlung des Mittelwestens. Es gibt einige Hinweise auf das Stammeskonzil der Schwarzfußindianer, ansonsten nur verstreute Flachbauten und keine wirkliche City.
...und gehen dann endlose Prärie über.

Nach dem Passieren der Stadt geht es landschaftlich genauso weiter, wie bisher, nur scheint das Grasland trockener zu werden. Viele Erdhörnchen treiben sich am Straßenrand herum und laufen willkürlich über die Straße. Einige von ihnen sind auch offensichtlich Opfer des Verkehrs geworden, auch wenn dieser hier äußerst gering ist.
Kurz vor dem Rainbow Damm geht's nicht mehr weiter

Irgendwann geht's auf den Interstate Highway 15 - eine autobahnähnliche vierspurige Straße in kreuzungsfreier Bauart. Dieser Straße folgen wir bis Great Falls.

Great Falls ist eine große Stadt mit viel Verkehr. Es liegt am Missouri und hat seinen Namen von einigen Wasserfällen in der Nähe, die den Oberlauf des Missouri in mehreren Kaskaden prägten. Zum Teil jedoch sind diese Wasserfälle durch Staumauern mehrerer Wasserkraftwerke verändert worden und nun als "Gesamtkunstwerk" aus natürlichen und künstlichen Barrieren im Missouri zu bestaunen. Wir versuchen also, an eine dieser Staustufen heranzufahren, um dort auch unsere Mittagspause abzuhalten.
Auf einer Insel unterhalb des Dammes hat man den vollen Blick.

Jedoch der erste Versuch misslingt. Kurz vor dem "Rainbow Dam" ist die Straße gesperrt und wir unternehmen einen zweiten Versuch, indem wir einen gehörigen Umweg in Kauf nehmen,

Dieser führt uns am Ende zum "Ryan Dam", dem untersten von insgesamt vier Dämmen. Hier hat man einen kleinen Park angelegt, der sich auf einer Insel unterhalb des Dammes befindet. Von hier aus hat man den vollen Blick auf die Staumauer und den darunter liegenden Wasserfall. Auch Picknickbänke gibt es hier. Wir rasten also hier und machen Mittag.

Der Anblick ist eigentümlich.
Die Wassermassen in Langzeitbelichtung.
Ein Wasserfall in dem bereits recht breiten Missouri, über dem noch eine Staumauer thront, auf jeden Fall ein interessantes Fotomotiv. Den Anblick und das Schauspiel der Wassermassen genossen wir noch ein Weilchen. Allerdings begannen uns recht bald die Mücken zu plagen. Gleichzeitig wurde die Mittagshitze drückend, sodass wir unser Mittagessen im Wohnmobil zu uns nahmen.

Blick zur Turbinenhalle

Wir verabschiedeten uns vom Ryan-Damm und fuhren nach Great Falls zurück. Auf einer der Stadtbrücken überquerten wir den Missouri und fuhren noch eine ganze Weile am Südost-Ufer des Flusses entlang. Bald ließen wir die Stadt hinter uns und folgten dem US-Highway 89.

Eine ganze Weile später wechselten wir auf den Highway 87 in Richtung Osten, nach Lewistown. Dort in der Nähe würden wir den Abzweig zum Campground finden. Die Entfernungsanzeigen wirkten jedes Mal wenig beeindruckend, aber sobald man sich vergegenwärtigte, dass es Meilen sind, waren die Strecken auf einmal ganz andere. Eine Anzeige mit der Zahl 90 ist in Kilometern dann gleich fast 150.
weites Grasland im Fergus County 

Das Tagesziel befindet sich im Fergus County, wo es auch eine Amish Gemeinde gibt. Ob es nun Amish waren, oder eine andere traditionell lebende Gemeinde, wissen wir nicht mit Gewissheit zu sagen, aber nachdem wir den Highway verlassen haben, sehen wir auf Feldern und Gehöften Leute in historisch anmutender Kleidung, großen Hüten, beziehungsweise Frauen mit Hauben und weiten Kleidern. Dies erinnerte an Amish, allerdings nutzten diese Bauern auch motorisierte Technik, wie Traktoren.

Wir fuhren über Schotterwege durch weitläufige Felder, bis wir in eine kleine Gebirgsformation hineinkamen, die als National Forrest ausgewiesen war. Je bergiger es wurde, umso bewaldeter wurde es auch - ein isolierter Wald umgeben von hunderten Meilen Prärie. Hier mittendrin lag der Crystal Lake mit einem Campground.

Dieser Campground war fast leer und man konnte erkennen, dass es unmittelbar vor unserer Ankunft ordentlich geregnet haben musste. Es war noch immer kühl und wolkenverhangen und Bäume und Gräser waren nass. Dennoch gönnten wir uns einen kleinen Waldspaziergang am See entlang. Dieser hatte scheinbar entlang des Ufers einige Unterwasser-Quellen, die unterhalb der Wasserlinie mit Luftblasen und nach oben sprudelndem Wasser zu erkennen waren. Da wir erstmals einen etwas kühleren Abend hatten, gab es diesmal auch ein Lagerfeuer. Somit ließen wir den Abend ausklingen.

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