Donnerstag, 8. September 2016

Von Yellowknife nach Whitehorse - zwei Wasserfälle oder die große Zwillingsgurgel

R&G
Nachdem wir in tiefster Nacht zum Morgen hin den Fotoapparat in das Wohnmobil geholt haben, schlafen wir, bis der helle Tag uns begrüßt. Frühstück und Morgentoilette bietet uns der Camper. Dann machen wir uns auf den Weg zurück nach Westen.

Nachdem wir vom Fort Smith Highway zurück auf den Highway-Abschnitt in Richtung Hay River biegen, sehen wir einen Wolkenvorhang vor uns. Es zieht sich zunehmend zu und beginnt schon bald zu regnen. Es regnet sich ein - Dauerregen - und regnet unverdrossen weiter, bis wir in Hay River einrollen. Was wir wir hier erledigen wollten, erledigen wir trotzdem - wenn auch unwillig im Regen. Zuerst einmal kaufen wir ein und erledigen dann an der Visitor Information das obligatorische Schmutzwasserdumping und eine Frischwasserbefüllung. Auch der Liqueur Store erfährt einen Besuch durch uns. Er ist insofern sehr zu empfehlen, da die Dichte von Alkoholfachgeschäften in den Nordwestterritorien gering ist und der Laden zudem in Qualität und Angebot nur noch in Yellowknife Vergleichbares findet.

Nach all diesen Aktivitäten verlassen wir Hay River bei nachlassendem Regen in Richtung Süden. Unsere Kraftstoffreserven erlauben es uns, bei der Durchfahrt in Enterprice auf einen Tankstopp zu verzichten. Schließlich kommen wir morgen wieder hier durch und müssen für die lange Durststrecke auf dem Liard Highway den Tank voll mit Benzin haben. Heute aber fahren wir ein Stück auf dem Mackenzie-Highway weiter nach Süden zu den Wasserfällen Alexandra-Falls und Luise-Falls. Twin Falls Gorge heist der Territorial Park zwischen Mackanzie Highway und der Schlucht des Hay River, welcher sein Wasser in der umliegende sumfigen Taiga einsammelt. Der Regen hat anschwellen lassen und besonders moorig braun eingefärbt.

Twin Falls Gorge ("Gorge" steht sowohl für Schlucht, als auch für Kehle, Schlund oder Gurgel) hat auch den Titel dieses Posts inspiriert: Die große Zwillingsgurgel.













Wir besuchen zuerst den Alexandra Wasserfall (in der Sprache der Slavey: Hatto deh Naili). Er ist der erste (obere) von beiden und hat eine Fallhöhe von 32m.

Der Regen hat aufgehört, aber der Himmel ist noch immer grau. Für die Strahlkraft der Fotos ist das nachteilig, aber das Wetter liegt nicht in unserer Hand.

Eigentlich hat der Ausblick auf den Wasserfall aus Sicherheitsgründen von bestimmten eingezäunten Plattformen am Rande der Schlucht zu erfolgen. Aber es gibt wilde Trampelpfade bis hinunter auf die Felsen unmittelbar am tosenden Wasser.

Die Bilder zeigen beeindruckend, wie brachial die Kraft des Wasser ist und wie klein der Mensch daneben wirkt und auch ist.



Ein Blick in die Tiefe und man spürt die wilde Kraft, die tosende Macht, die unmittelbare Gefahr ...

doch wie klein man ist, erkennt erst der Betrachter aus der Ferne.




Am Ende blieben wir ein stattliches Weilchen am Wasserfall. Doch wenn man ehrlich ist, führt der tosende Lärm eines solchen Wasserfalls auf Dauer nicht zur Entspannung, sondern zu innerer Unruhe und man möchte immer mehr fort an einen stilleren Ort. Für uns ist das unser Wohnmobil auf dem Parkplatz in der Nähe, wo wir zu Mittag essen. Dann gehts wieder nach Norden zum etwa 2 Kilometer entfernten Louise-Wasserfall.

Der Louise-Wasserfall hat in unmittelbare Nähe einen Campground. Dieser hat kompfortable Sanitäreinrichtungen mit warmem Wasser. Wir checken ein und nehmen eine Stellplatz mit Stromanschluss.

Was man hat, das hat man. Deshalb gehen wir als erstes Duschen, weil die Befürchtung, später könnte es kein warmes Wasser mehr geben, beunruhigt. Danach gibt es noch einen Spaziergang zum Canyon des Hay River mit Blick auf den Louise Wasserfall.

Für den Rest des Abends ziehen wir uns in den Camper zurück.

Das Foto zeigt den Louise Wasserfall bereits am nächsten Morgen, da am Abend die Lichtstimmung einfach schlecht war - grau und trüb. Dafür lag der Wasserfall am Morgen noch im Schatten des Canyons.

Weiterlesen? ...hier geht's weiter (Klick).

Mehr Fotos dieser Reise in den Google+ Alben:

Keine Kommentare: