

Während wir am Wegesrand der Nahanni Range Road an einem kleinen See pausieren, rauschen zwei Pickups mit Anhängern vorbei. Es sind offensichtlich auch Jäger, die auf der Rückreise von ihrem Jagdausflug sind. Bei der Weiterfahrt sehen wir einen überfahrenen Baumstachler auf der Straße liegen. Es muss erst vor kurzem erwischt worden sein, vielleicht sogar von den Jägern von vorhin.


Dann fahren wir weiter nach Norden auf dem Robert Campbell Highway. Der Namensgeber dieser Fernstraße, Robert Campbell war ein Trapper und Pelzhändler, der im Auftrag der Hudson's Bay Company den Handelsweg entlang des Frances River erkundete und Fort Frances am Frances Lake gründete. Entlang dieser Handelsroute verläuft heute der nach ihm benannte Highway.
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Blick auf den Robert Campbell Highway in Richtung Norden mit der Kette der Logan Mountains am Horizont |
Dagegen ist das Fahren im Wohnmobil kein Vergleich. Wenn auch der Highway eine eher holprige und über weite Strecken unbefestigte Fahrbahn hat, kommen wir ohne Mühen und kompfortabel voran.

Als wir den Frances Lake Campground erreichen, ist es noch relativ zeitig am Tag. Wir habe zwar freie Auswahl an Plätzen, dennoch sind einige auch schon belegt. Wir entscheiden und für einen Platz mit direktem Zugang zum Wasser, recht weit am hinteren Ende des Campground. Nach einigen Aktivitäten zur Einrichtung des Lagers, wie Feuerholz holen und Klappstühle rausstellen, entschließen wir uns zu einer kleinen Wanderung am Seeufer entlang.
Hinter unserem Stellplatz ist nur noch ein einziger Doppelstellplatz und dann beginnt der Wald. In diese Richtung, nach Norden also, wandern wir los. Mit leichtem Gepäck, nur die Fotoutensilien dabei, laufen wir am Ufer entlang und setzen uns dem leicht windigen, aber sonnigen Wetter aus.


Wir nehmen auch zur Kenntnis, dass sich der Campground zunehmend füllt. Durch Seine Lage am Robert Campbell Highway ist er für Durchreisende von Watson Lake kommend ein gutes Etappenziel. Aber auch das nahende Wochenende bringt Wildnisurlauber mit Booten und diverser Outdoorausrüstung bis hin zu Quads und ofenbeheizten Zelten. Auch auf dem Doppelstellplatz neben uns richten sich Neuankömmlinge gerade ein. Es sind zwei junge kanadische Familien mit kleineren Kindern.
Zuerst stellen die Männer zwei große Hauszelte ausgestattet mit den besagten Kanonenöfen auf. Ein kleiner Junge hat scheinbar die Aufgabe, Feuerholz zu holen, und schleppt Baumscheiben zum Spalten von einer Holzmiete zu dem Platz. Nachdem die Zelte stehen und schon bald Rauch aus den Ofenrohren kräuselt, fahren die Männer reihum ihre zwei Motorboote zum Bootlaunch und lassen sie zu Wasser. Einer bringt jeweils den leeren Bootanhänger zurück, während der andere das Boot vor das Ufer an ihrem Stellplatz fährt und dort anleint. Zudem wird auch noch ein Kanu zum Strand getragen, mit dem später die Frauen herum paddeln. Diese richten aber gerade noch das Lager wohnlich ein.

Wir bleiben am Lagerfeuer noch so lange sitzen, bis in der Dunkelheit außer den Flammen nichts mehr zu sehen ist, als dunkle Schemen. Mit Stirnlampe bewaffnet, stellen wir noch den Fotoapparat für eine nächtliche Reihenaufnahme auf und gehen dann zu Bett.
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